Presseaussendung, 13.6.2014

AnrainerInnen-Initiative setzt Forderungen zum Baumschutz durch

LINZ. Knapp ein Jahr nach Gründung der Initiative Innenhofgrün hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung einen neuen Bebauungsplan für das Hofgeviert Mozart-, Fadinger-, Harrach- und Dinghoferstraße erlassen, und darin den meisten Forderungen der AnrainerInnen entsprochen. So wurde unter dem Druck der ca. 200 gesammelten Einwendungen und E-Mails die umstrittene Möglichkeit eines Zubaus zum Haus Fadingerstraße 17 gestrichen und stattdessen der Nussbaum im Garten des Hauses als erhaltenswert eingezeichnet. Auch muss bei neuen Bauvorhaben weiterhin pro 500 m² Bauplatzfläche (anstatt wie ursprünglich von der Stadt beabsichtigt nur pro 1000 m²) ein großkroniger Baum erhalten oder nachgepflanzt werden. Die Straßenfassaden der historischen Gebäude entlang der Fadingerstraße wurden ebenso als erhaltenswert gekennzeichnet. Nicht umgesetzt wurde die Forderung nach einer 1 m starken Vegetationsschicht über Tiefgaragen — hier bleibt es bei nur 50 cm.

Insgesamt zeigt sich die Initiative zufrieden: „Unsere wichtigsten Forderungen wurden erfüllt. Durch die beeindruckende Solidarisierung der AnrainerInnen konnten wir die schleichende Verbauung unseres Innenhofs aufgrund einer politischen Intervention abwehren, ein Stück Stadtnatur und Lebensqualität bleiben erhalten“, so Bernhard Reiter, Sprecher der Initiative. „Für die Zukunft wünschen wir uns, dass die Stadtverwaltung vorausschauende Grünraumkonzepte in der Stadtplanung berücksichtigt.“ Die Initiative verweist etwa auf den Vorschlag des Umweltanwalts, Kernzonen in Hofgevierten festzulegen, die nicht mit Tiefgaragen unterbaut werden dürfen, um dort größere Bäume und die damit verbundene parkartige Qualität zu bewahren.

Außerdem solle die Stadt im Bebauungsplan festgelegte Vorschriften bei Bauprojekten entschlossener durchsetzen: Es sei zB nicht nachvollziehbar, warum ein als erhaltenswert eingezeichneter Baum bei Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück nicht geschützt ist, wie etwa im Fall der großen Linde im Garten von Dinghoferstraße 3.

Gemeinsam mit anderen BaumschützerInnen hat die Initiative Innenhofgrün im April daher die „Linzer Baumschutz-Charta“ vorgelegt. Darin werden von der Stadt konkrete Konzepte zum Erhalt von Baumbeständen und zur Grünraumgestaltung gefordert und die Idee einer Baumschutzverordnung unterstützt, mit der auch Verstümmelungen durch unsachgemäßen Baumschnitt verhindert werden könnten. Unterstützungserklärungen sammelt die Initiative auf http://innenhofgruen.raz.or.at/ und beim Fest der Natur am 28.6. im Volksgarten. Am 28.7. um 19.30 Uhr gibt es einen Kepler-Salon zum Thema Baumschutz in Linz.

Vergleich des ursprünglichen Bebauungsplan-Entwurfs mit dem nun in Kraft getretenen.

Vergleich des ursprünglichen Bebauungsplan-Entwurfs mit dem nun in Kraft getretenen

Der alte Nussbaum im Garten von Fadingerstraße 17 in der Abendsonne.

Der alte Nussbaum im Garten von Fadingerstraße 17 bleibt

Bei Rückfragen: Bernhard Reiter, innenhofgruen (@) raz.or.at, 0650/6650333



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Dieser Artikel wurde am Juni 13, 2014 in der Kategorie Unsere Presseaussendungen abgelegt. Sie können die Antworten zu diesem Artikel über den RSS 2.0-Feed abonnieren. Die können diesen Artikel kommentieren, oder einen Trackback von Ihrer eigenen Website hinzufügen.