Presseaussendung, 25.11.2013

Stadt Linz erlaubt Rodung von erhaltenswerter Linde – AnrainerInnen sammeln Unterschriften

LINZ. Ein Bauvorhaben des Leondinger Bauträgers E-Real auf dem Grundstück Dinghoferstraße 3 gefährdet eine mächtige alte Linde auf dem Nachbargrundstück, obwohl diese im Bebauungsplan als einziger Baum im Hofgeviert als erhaltenswert gekennzeichnet ist. Das berichtet Anrainerin Birgit Kornmüller von der Bauverhandlung am 18.11. Geplant ist eine zweigeschoßige Tiefgarage, der die Linde mit einem Stammumfang von mehr als zweieinhalb Metern laut zuständigen Beamten weichen muss. Engagierte AnrainerInnen rund um Kornmüller sammeln nun Unterschriften für den Baum im Hofgeviert Dinghofer-, Mozart-, Huemer-, und Harrachstraße, um die Stadt zur konsequenten Einhaltung des Bebauungsplans aufzufordern, der den Erhalt der Linde vorsieht.

Der große Baum steht auf einem Grundstück der Ärztekammer, wo er vor Jahren bei der Errichtung der eigenen Tiefgarage verschont wurde. Die Ärztekammer gibt an, die Linde erhalten zu wollen, sofern sie gesund sei. Die Gesundheit des sichtbar kräftigen Baumes wird jedoch am meisten von der geplanten Tiefgarage gefährdet, die keinen Platz für den Baum und seine Wurzeln vorsieht.

Unterstützt werden die AnrainerInnen von der Initiative Innenhofgrün, die sich zuletzt für den Erhalt von Bäumen im benachbarten Hofgeviert eingesetzt hat. „Allmählich fragen wir uns, ob der neue Bürgermeister Luger unter einer ‚attraktiven Lebensstadt‘ Linz versteht, dass erhaltenswerte Bäume für Parkplätze geopfert werden. Noch dazu sind im konkreten Fall mehr Parkplätze geplant, als das Gesetz vorschreibt – hier soll offensichtlich Profit aus innerstädtischen Autoabstellflächen auf Kosten der Lebensqualität geschlagen werden“, so die Initiative. Angesichts des enormen technischen Aufwands für die zweigeschoßige Tiefgarage samt Autolift verlangt die Initiative nun von der Stadtverwaltung, die eigenen Vorschriften einzuhalten und den Erhalt des Baumes im Zuge der Bauarbeiten sicher zu stellen. „Dafür gibt es z.B. die ÖNORM L 1121 zum Schutz von Gehölzen bei Baumaßnahmen. Deren Einhaltung könnte die Stadt zur Auflage bei Baubewilligungen machen, anstatt erhaltenswerte Bäume der Willkür der Bauwerber zu überlassen.“ Unterstützungserklärungen sammelt die Initiative auch im Rahmen der Online-Petition auf ihrer Website http://innenhofgruen.raz.or.at, wo sie über aktuelle Entwicklungen weiterhin berichtet.

Linde im Garten von Dinghoferstraße 5

Linde im Garten von Dinghoferstraße 5

Linde im Garten von Dinghoferstraße 5

Linde im Garten von Dinghoferstraße 5

Linde im Garten von Dinghoferstraße 5

Linde im Garten von Dinghoferstraße 5

Erhaltenswerte Linde im Bebauungsplan für das Hofgeviert Dinghofer-, Mozart-, Huemer-, und Harrachstraße

Erhaltenswerte Linde im Bebauungsplan für das Hofgeviert Dinghofer-, Mozart-, Huemer-, und Harrachstraße

Bei Rückfragen:
Bernhard Reiter (Initiative Innenhofgrün): innenhofgruen (@) raz.or.at, 0650/6650333
Birgit Kornmüller (Anrainerin): kornmueller (@) bogenfeld.at, 0676/844904100



2 Comments zu “Presseaussendung, 25.11.2013”

  1. mag. ursula tiwald sagt:

    ich hab schon einige stadtbäume fallen sehn, z.b. im innenhof der scharitzerstr. 5a – eine 80 jährige birke – sie musste dem tiefgaragenbau der hofmannimmobilien weichen. sehr traurig. jeder baum der erhalten werden kann ist ein gewinn!

  2. Aus Gewinn-Sucht und Habgier zerstört eine Institution unsere Natur. .Aus einer lebenswerten Stadt wird eine “ Betonwüste“. Was hinterlassen wir unserer nachfolgenden Generation? Wo liegt unsere Verantwortung? Die Stadt Linz darf hier nicht wegschauen.

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Dieser Artikel wurde am November 24, 2013 in der Kategorie Unsere Presseaussendungen abgelegt. Sie können die Antworten zu diesem Artikel über den RSS 2.0-Feed abonnieren. Die können diesen Artikel kommentieren, oder einen Trackback von Ihrer eigenen Website hinzufügen.